Alex und Florian von Monokel Berlin waren für uns zwei Tage auf der Messe, um Inspirationen zu sammeln, Kontakte zu pflegen und um neue Produkte ausfindig zu machen.
Alex, alle Jahre wieder… es war inzwischen Dein fünfter Besuch auf der Pitti Uomo in Florenz. Was macht diese Messe so speziell?
Als eine der wenigen Modemessen, die sich ausschließlich auf den Mann konzentriert, ist die Pitti Uomo für die Männermode eine der wichtigsten internationalen Plattformen.
Man kann die Pitti Uomo auch als Schmelztiegel dieser Branche, der klassischen “Menswear”, sehen. Hier prallen unterschiedlichste Strömungen innerhalb und auch von ausserhalb der Branche aufeinander. Weltweit kommen die wichtigsten Köpfe zusammen, um sich zu treffen, auszutauschen und einzukaufen. Klassische Herrenmode, Streetstyle und Designer treffen hier aufeinander.
Dabei entstehen neue Ideen und Werte, an denen sich eine ganze Branche orientiert.
Okay, aber was genau macht diese Messe nach wie vor so wichtig?
Trotz der stetig steigenden Popularität der Messe und des ständigen Wachstums ist die Pitti bis heute eine der großen Modemesse, die es schafft, auch kleinen bzw. jungen Labels eine Plattform zu bieten.
Während die üblichen Verdächtigen um die besten Stände kämpfen, hält die Messe immer genug Platz frei, um junge Labels und kleine Handwerksbetriebe den Einkäufern, Trendforschern und der Presse zu präsentieren.
Was ist mit den Pitti Peacocks?
Die Peacocks dominieren nach wie vor die Berichterstattung – ein pfauenartiges Schauspiel. Für die Messe ist das Gratis-PR sozusagen.
Was sind denn die aktuellen Trends?
Der Sommer wird britisch – wie auch schon bei der Pitti im Winter, an der sich selbst die typisch italienischen Häuser britisch gegeben haben: Die Saison wird von Erdtönen, Checks und offenen Webungen dominiert. Die Hosen werden weiter, die Bundfalte ist wieder en vogue.
Akzente setzen: Grün, insbesondere ein Dunkel- oder mattes Olive Grün, Braun- und Beigetöne.
Man(n) kommt ja um die Frage nicht herum. Was hattest Du für Dein Outfit gewählt?
Einen dunkelgrünen Wolle- und Mohair-Anzug mit einem hellblauen Kent-Kragen-Hemd und schwarzen Tassel Loafern – natürlich alles von Monokel Berlin. Die bordeauxfarbene Krawatte ist von Shibumi Firenze.
Für die Anreise hatte ich mich für eine Leinenjacke mit weißem Cut-Away-Hemd und dunkelblauer Hose aus Schurwolle entschieden.
Du hast Grün ja bereits als Trend in diesem Jahr erwähnt. Warum genau?
Die Farbe verbindet Understatement, Klassik und Moderne zugleich. Sie kann sehr elegant oder aber auch als Kombination getragen werden.
Für meinen Anzug hatte ich einen Stoff von Loro Piana gewählt – eine lockere Leinwandbindung, die für einen aufgeräumt, aber dennoch kontemporären Look sorgt.
Zweireiher im Sommer – geht das?
Klar geht das. Die Kombination aus Wolle und Mohair sowie einem ungefütterten Rücken in Kombination mit einer Full-Canvas Verarbeitung sorgt dafür, dass das Sakko selbst in geschlossenem Zustand atmen kann.
Alex ist Mitgründer von Monokel Berlin und zweimal jährlich für uns auf der Pitti Uomo unterwegs. Stay tuned…
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