Kümmere dich!
In einen guten Anzug musst du investieren – Und da spreche ich nicht von Geld! Wer lange etwas von seinem Anzug haben möchte, muss sich um ihn kümmern.
Wie in jeder guten Beziehung, egal ob Liebe, Freundschaft oder Arbeit: Wenn du nicht bereit bist zu investieren, werden sie nicht lange halten. Gleiches gilt für deinen Anzug. Und genau wie bei deinen Beziehungen: Es sind nicht die großen Gesten, die den Unterschied machen, sondern die kleinen alltäglichen.
Wir Männer hängen unser Sakko gerne mal über Stuhllehnen, lassen es auf den Boden fallen oder stopfen es in den Weekender. Hin und wieder wird uns das verziehen, aber lange hält es das nicht durch!
Wie reinige ich den Anzug?
Wichtig: Reinigung hat nur selten etwas mit Pflege zu tun!
Die Chemikalien schwächen die Fasern der Wolle und dünnen sie aus. Es ist jedoch immernoch die einzig effektive Variante Dreck und Flecken aus den Fasern der Wolle zu entfernen.
Meine wöchentlich getragenen Anzüge bring ich maximal zweimal im Jahr zur Reinigung – und das auch meist nur, weil ‘jemand’ die Fasern in gleichen Teilen Gin, rotem Wermut und Campari getränkt hat.
Abendliche Pflege des Anzugs
Deine drei loyalsten Helfer sind eine Kleiderbürste, der Kleiderbügel und Geduld.
Der Staub und Dreck, der sich den Tag über auf deinem Anzug niederlässt, ist den weichen Borsten deiner Kleiderbürste nicht gewachsen. Bevor dieser durch weiteres tragen oder bügeln tiefer ins Gewebe eindringt, solltest du diesen nach jedem Tragen wegbürsten.
Hänge dein Sakko auf einen passenden Bügel – Nein kein Drahtbügel! – am besten den, den wir dir mitgegeben haben.
Der Bügel sollte auf deine Schulterbreite anpasst sein und breite Enden haben, damit das Sakko luftig hängt. Deine Hosen sind am besten auf einen Hosenspanner aufgehoben.
Mit Geduld mein ich Vorfreude, Vorfreude auf das nächste Tragen. Schenk dir und deinem Anzug mindestens einen, besser noch zwei Tage Ruhe, bis du dich wieder an ihm erfreuen kannst.
Für das extra bisschen Pflege, schadet es der Hose nicht, sie hin und wieder aufzudämpfen. Wer keinen Steamer zu Hause hat, kann einfach sein Bügeleisen auf geringe Hitze einstellen und mit etwas Abstand die Dämpffunktion nutzen.
Die Lagerung des Anzugs
Deine Anzüge solltest du luftig in deinem Schrank oder auf einer Kleiderstange hängend lagern. Vorteil eines Schranks ist der Schutz vor Staub. Vorteil der Kleiderstange ist, dass die Anzüge besser ‘atmen’ können.
Wer seine Anzüge in Sommer-, Winter- und Ganzjahresanzüge aufgeteilt hat, sollte diese vor der Einlagerung gründlich ausbürsten – nicht nur, um die Fasern von Schmutz zu befreien, sondern auch, um mögliches Futter für Motten zu beseitigen. Anzüge, die längere Zeit nicht getragen werden, sollten in Kleidersäcken aus atmungsaktivem Material gelagert werden.
Wenn du nur einen Teil dessen einhältst, wird die Beziehung zu deinem Anzug lange halten. Und solltest du, wie in den besten Beziehungen, Hilfe von anderen benötigen, freuen wir uns über euren Besuch zur Beziehungstherapie.